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Best practices Serie #1

Nachhaltig gute Software durch saubere Softwareentwicklung (Clean Code)

Einführung

Nachhaltige Softwareentwicklung bedeutet, Systeme zu schaffen, die langfristig wartbar, erweiterbar und zuverlässig bleiben. Gute und saubere Software entsteht nicht zufällig, sondern durch bewusste Entscheidungen, klare Prinzipien und konsequente Umsetzung von Best Practices. Ziel ist es, Software zu entwickeln, die nicht nur heute funktioniert, sondern auch in Zukunft leicht angepasst und weiterentwickelt werden kann.

Was bedeutet saubere Softwareentwicklung?

Saubere Softwareentwicklung beschreibt einen Ansatz, bei dem Code strukturiert, verständlich und wartbar geschrieben wird. Dabei stehen Qualität, Lesbarkeit und Einfachheit im Vordergrund. Der Code soll so gestaltet sein, dass er von anderen Entwicklerinnen und Entwicklern leicht nachvollzogen und erweitert werden kann, ohne unbeabsichtigte Nebenwirkungen zu verursachen.

Grundprinzipien sauberer Softwareentwicklung
  1. Klarheit vor Komplexität: Einfacher, klarer Code ist besser als cleverer, schwer verständlicher Code.
  2. Single Responsibility Principle: Jede Klasse, Methode oder Funktion sollte genau eine Aufgabe haben.
  3. DRY – Don’t Repeat Yourself: Redundanzen vermeiden, um Wartungsaufwand zu reduzieren.
  4. KISS – Keep It Simple, Stupid: Lösungen sollten so einfach wie möglich, aber nicht einfacher sein.
  5. Testbarkeit: Code sollte so geschrieben sein, dass er leicht automatisiert getestet werden kann.

Nachhaltigkeit in der Softwareentwicklung

Nachhaltige Softwareentwicklung geht über den reinen Code hinaus. Sie umfasst Prozesse, Werkzeuge und Denkweisen, die langfristige Qualität sichern. Nachhaltigkeit bedeutet hier, technische Schulden zu vermeiden, Ressourcen effizient zu nutzen und Systeme so zu gestalten, dass sie auch in Jahren noch stabil und anpassbar sind.

Wichtige Aspekte nachhaltiger Software
  • Wartbarkeit: Änderungen können schnell und sicher umgesetzt werden.
  • Erweiterbarkeit: Neue Funktionen lassen sich ohne große Umstrukturierungen hinzufügen.
  • Stabilität: Die Software bleibt auch bei wachsender Komplexität zuverlässig.
  • Effizienz: Ressourcen wie Rechenleistung und Speicher werden sinnvoll genutzt.
  • Dokumentation: Gute Dokumentation erleichtert zukünftige Weiterentwicklung.

Best Practices für saubere und nachhaltige Entwicklung

1. Code Reviews

Regelmäßige Code Reviews fördern Wissenstransfer, verbessern die Codequalität und verhindern, dass schlechte Praktiken unbemerkt bleiben.

2. Automatisiertes Testen

Unit-Tests, Integrationstests und End-to-End-Tests sichern die Funktionalität und verhindern Regressionen. Eine hohe Testabdeckung ist ein zentraler Faktor für nachhaltige Software.

3. Kontinuierliche Integration und Deployment (CI/CD)

Automatisierte Build- und Deployment-Prozesse sorgen für schnelle, zuverlässige Veröffentlichungen und reduzieren manuelle Fehlerquellen.

4. Refactoring

Regelmäßiges Refactoring hält den Code sauber und verhindert, dass technische Schulden anwachsen. Kleine, kontinuierliche Verbesserungen sind nachhaltiger als große Umstrukturierungen auf einmal.

5. Dokumentation und Wissensmanagement

Klare, aktuelle Dokumentation und gemeinsame Wissensplattformen sichern, dass Wissen nicht verloren geht und neue Teammitglieder schnell produktiv werden.

6. Architektur mit Weitblick

Eine modulare, lose gekoppelte Architektur erleichtert Anpassungen und verhindert, dass Änderungen an einer Stelle unerwartete Auswirkungen an anderer Stelle haben.

Der menschliche Faktor

Nachhaltige Software entsteht durch Teams, die Verantwortung übernehmen, offen kommunizieren und kontinuierlich lernen. Eine Kultur der Qualität, in der saubere Entwicklung geschätzt und gefördert wird, ist entscheidend. Pair Programming, Mentoring und regelmäßige Retrospektiven helfen, diese Kultur zu stärken.

Fazit

Saubere Softwareentwicklung ist die Grundlage für nachhaltige Software. Sie schafft Systeme, die stabil, wartbar und zukunftssicher sind. Durch klare Prinzipien, automatisierte Prozesse und eine Kultur der Qualität entsteht Software, die langfristig Mehrwert bietet – für Unternehmen, Entwicklerinnen und Entwickler sowie für die Nutzerinnen und Nutzer. Nachhaltigkeit in der Softwareentwicklung ist kein Ziel, das einmal erreicht wird, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der mit jedem Commit gepflegt werden muss.

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